Zero Trust: Ein Paradigmenwechsel in der Netzwerksicherheit 

In einer digitalen Welt, in der immer mehr Daten über das Internet ausgetauscht werden, ist die Sicherheit von Unternehmensnetzen von größter Bedeutung.  

Bisher basierte die Sicherheitsarchitektur auf dem Konzept des „Vertrauens“. Hierbei wurde internen Benutzern und Geräten weitgehend vertraut, während externe Verbindungen als potenzielle Bedrohungen betrachtet wurden und am Perimeter mittels Firewall geblockt wurden.  

Doch angesichts der rasanten Entwicklung von Cyberangriffen und fortschrittlicher Bedrohungen hat sich dieses Vorgehen als nicht mehr sicher erwiesen. 

Zero Trust – Vertrauen ist gut, volle Kontrolle ist besser

Deshalb hat sich in den letzten Jahren ein neuer Sicherheitsansatz entwickelt, welcher als „Zero Trust“ bezeichnet wird. Zero Trust ist ein Konzept, das davon ausgeht, dass keine Verbindung oder kein Benutzer automatisch vertrauenswürdig ist – weder innerhalb noch außerhalb des Unternehmensnetzes.  

Dieser Ansatz stellt eine radikale Abkehr von der traditionellen Sicherheitsarchitektur dar und legt den Fokus auf eine gründliche Überprüfung und Authentifizierung aller Benutzer und Geräte nahe, bevor ihnen selektiver Zugriff auf einzelne Ressourcen gewährt wird

Eine Vielzahl von Technologien und Sicherheitsmechanismen

Dies wird durch den Einsatz einer Vielzahl von Technologien und Sicherheitsmechanismen, wie  

  • Multi-Faktor-Authentifizierung,  
  • Zugriffskontroll-Listen,  
  • RBAC – Role Based Access Control,  
  • LPA – Least Privileged Access und  
  • durchgängige Verschlüsselung sowie Überwachung  

erreicht. 

Microsegmentierung der Netzwerke

Ein zusätzlicher und wichtiger Aspekt von Zero Trust ist die Microsegmentierung der Netzwerke. Anstatt ein zentrales Vertrauensmodell zu verwenden, in dem alle Benutzer und Ressourcen im selben Netzwerksegment zusammengefasst sind, teilt man bei einem Zero Trust Ansatz das Netzwerk in kleinere, isolierte Bereiche auf.  

Jedes Segment enthält nur diejenigen Benutzer und Ressourcen, die spezifisch für seine Funktion benötigt werden. Zudem wird der Zugriff zwischen den Segmenten auf das erforderliche Minimum beschränkt. Dadurch wird das Risiko von sog. “Lateral Movement”, der Übernahme und Kontrolle weiterer Systeme innerhalb des Netzwerks, erheblich reduziert und die Ausbreitung von Angriffen begrenzt. 

Zero Trust – Vorteilen gegenüber traditionellen Sicherheitsmodellen

Zero Trust bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber traditionellen Sicherheitsmodellen. Einer der wichtigsten Vorteile besteht darin, dass es die Sicherheit erhöht, indem es potenzielle Bedrohungen durch kontinuierliche Überwachung und Analyse des Netzwerkverkehrs früher erkennt und isoliert.  

Je nach Implementierungsgrad kann dies automatisch erfolgen. Durch die kontinuierliche Überprüfung und Authentifizierung aller Benutzer und Geräte wird das Risiko von Identitätsdiebstahl, Phishing-Angriffen und anderen Formen von Cyberangriffen erheblich reduziert. Darüber hinaus ermöglicht die Microsegmentierung eine genauere Kontrolle über den Datenfluss und minimiert das Risiko von Datenverletzungen und unbefugtem Zugriff

Die Implementierung erfordert fundiertes Expertenwissen

Obwohl Zero Trust zweifellos ein leistungsfähiges Sicherheitskonzept ist, ist seine Implementierung keine einfache Aufgabe. Dies erfordert vielmehr eine sorgfältige Planung, sowie eine schrittweise Umgestaltung der Netzwerkinfrastruktur in Verbindung mit einer Integration verschiedener Sicherheitslösungen. Unternehmen müssen möglicherweise ihre aktuellen Sicherheitsrichtlinien anpassen, neue Technologien einführen und ihre Mitarbeiter in Bezug auf sicheres Verhalten trainieren. 

Vor diesem Hintergrund ist es ratsam, sich bei der Implementierung von Zero Trust von Experten begleiten zu lassen. Darüber hinaus ist es unabdingbar, fortlaufend über aktuelle Entwicklungen und Best Practices auf dem Gebiet der IT-Sicherheit zu informieren.